ELECTRONIC MEDIA & VISUAL ARTS

27. Berliner EVA - Konferenz

TRANSFORM

29. November – 01. Dezember 2023

Cylinder Seal, Ident Nr. TH B 0557 © Vorderasiatisches Museum der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Foto: Olaf M. Teßmer

‚Game-changing‘-Technologien stehen im Zentrum der Konferenz EVA-Berlin 2023. Machine-Learning, Künstliche Intelligenz, Blockchain-, NFT-und XReality-Applikationen sind die innovativen Impulsgeber in den Ökosystemen des Kulturbetriebs, der Kreativwirtschaft und in der künstlerischen Produktion. Haptische Komponenten eines Werks können greifbar gemacht und bildliche Darstellungen in passende Worte gefasst werden. Ein Landschaftsgemälde gewinnt als Klanglandschaft einen neuen akustischen Erlebnishorizont, oder es wird als animierte Wetterkulisse in ein Gaming-Setting eingebunden.

Die Vermittlungsarbeit in den Kultureinrichtungen profitiert von diesen Möglichkeiten. Es bieten sich neue Wege an, mit dem Publikum zu interagieren und eine breitere Öffentlichkeit zu adressieren. Multimodale Zugänge und personalisierte Interaktionsangebote unterstützen inklusive Ansprüche und öffnen die Kulturangebote einer barrierearmen Wahrnehmung auch durch benachteiligte oder beeinträchtigte Publika. Zugleich haben sich innovative technologische Werkzeuge in den Arbeitsfeldern der Dokumentation, der Konservierung und der Rekonstruktion fest etabliert. Maschinelle Lernwerkzeuge von der linguistischen Analyse historischer Aufzeichnungen bis zum OCR auf handschriftlichen Texten liefern heute bereits wertvolle Metadaten für die Dokumentation. Digitale Stellvertreter werden in der Konservierung und Restaurierung von Kunstwerken eingesetzt, um Schäden zu analysieren, Restaurierungsmethoden vorzuschlagen oder die Farben und Texturen zerstörter Artefakte auf plausible Weise zu rekonstruieren.

Das ‚Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Generierbarkeit‘ birgt jedoch auch Risiken. Im neuen Miteinander von Mensch, Maschine und Objekten lösen sich vertraute Bindungen an das Faktische, an die materielle Zeugenschaft der Objekte und an die körperliche Präsenz vor dem Original. Das wirft Fragen der Glaubwürdigkeit auf. Mit wem sprechen wir eigentlich, wenn wir in den Dialog mit einer/einem algorithmischen Gegenüber treten?

Die 27. Berliner EVA Konferenz lädt ein, zu diesen Themen aktuelle Positionen und praxisnahe Anwendungsbeispiele vorzustellen. Es werden innovative Beiträge für die Konferenz und für anwendungsorientierte Workshops erwartet. Konkrete Verfahren, Projekte und Produkte können zeitgleich zur Konferenz ausgestellt werden.

Als Teil des internationalen EVA-Konferenzen-Netzwerks ist die Berliner Veranstaltung eine Plattform länderübergreifenden Austauschs und der europäischen Kooperation.

Veranstaltungsort: Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum am Kulturforum, Matthäikirchplatz 8, 10785 Berlin (Anfahrt)

Schwerpunkte und Themen
  • Imaging: Innovative Produkte und analytische Reproduktionsmethoden in 2D und 3D
  • Visualisierung: vom Datensatz zum User-Interface
  • Modellieren: 3D-Modelle und Repliken zwischen Punkt- und Gipsstaubwolken
  • Erzählungen: Sammlungsnarrative zwischen Kurator und KI
  • Performing Arts: E-Installationen, Dynamic Video und
    Digitale Konzerthallen
  • Eventformate: Vermittlung zwischen Selfie und Instawalk
  • Nachweisstrategien: Digital Asset Management, Dokumentationsformate und Metadatenstandards
  • Glaubwürdigkeitstechnologien: Smart Contracts, Blockchain, Zertifikate
  • Lizenzierung: Open Access, NFT und Kreativwirtschaft
  • Inklusion: multi-modale, multisensorische Transformation
  • Cybercrime: Phishing, Bots und Fakes in der Kultur
  • Initiativen, Verbundprojekte und Kooperationen für die Kultur: Europeana, DDB, Fach-und Verbundportale

Als Teil des Netzwerks EVA International mit seinen Standorten in Florenz,  London und Paris ist die 27. Veranstaltung in Berlin auch eine Plattform internationaler Orientierung und europäischer Kooperation.

Teilnehmer aus:
  • Museen, Bibliotheken, Archiven und Einrichtungen der performativen Künste
  • Kultur- und Bildungsministerien, Museums- und Denkmalämter, weitere kulturell orientierte Institutionen
  • Forschungsstätten der Bildverarbeitung, Computergraphik, Informations- und Medienwissenschaften
  • Anbieter von Multimedia- und Bildverarbeitungssystemen, Hard- und Software, Online- Informationsdiensten, Datenbanken

Die Konferenz EVA Berlin 2023 wird erstmals von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, allerdings weiterhin in den Räumen der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz ausgetragen. Sie verdankt ihr programmatisches Zustandekommen der engen Kooperation mit Eva-Conferences International sowie der engagierten Unterstützung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. – Institut für Optische Sensorsysteme.